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Rundwanderweg Halde Trages

Die Pflanzenwelt

Pflanze in der Natur
Detailansicht einer pinkfarbenen Flanze
Steifblättriges Knabenkraut © Ökologische Station Borna-Birkenhain (Annett Bellmann)

Die Lebensräume der Bergbaufolgelandschaft weisen häufig auch für den floristischen Artenschutz bedeutsame Habitatstrukturen auf. Dabei besitzen vegetationsarme Flächen, Quell- und Sickerwasseraustritte, lückige Röhrichtbestände, nährstoffarme Gras- und Krautfluren sowie lichte, magere Birkenbestände besonders hohe ökologische Wertigkeiten. Insbesondere auf den nährstoffarmen Böden siedeln seltene und zum Teil vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten, die in der ausgeräumten und durch Nährstoffüberangebote geprägten Agrarlandschaft längst verschwunden sind. Auf der Halde Trages wurden insgesamt 241 höhere Pflanzen­arten gefunden. Weiter wurden jeweils 29 Moos- bzw. Pilzarten und 6 Flechtenarten nachgewiesen.

Detailansicht der Blüten der Sumpfsitter
Sumpfsitter © Ökologische Station Borna-Birkenhain (Annett Bellmann)
Foto eines Blütenstandes
Großes Zweiblatt © Ökologische Station Borna-Birkenhain (Annett Bellmann)

Floristische Besonderheiten bilden die Vorkommen von Echtem Tausendgüldenkraut sowie der Orchideenarten Sumpf-Sitter und Steifblättriges Knaben­kraut auf Feuchtstandorten. In der Krautschicht auf dem Plateau kommen weitere Orchideenarten wie Großes Zweiblatt, Breitblättrige und Braunrote Sitter vor. Die heimischen Orchideen mit ihrer hochspezialisierten und komplizierten Lebensweise zählen zu den bedrohten Pflanzenarten. 18 von ca. 60 in Deutschland vorkommenden Arten gedeihen im Südraum Leipzig und belegen so den Naturschutzwert der Bergbaufolgelandschaft. Die Natternzunge, ein etwa 10 cm großer, blattartig aussehender Farn, ebenfalls eine seltene Pflanzenart, tritt im Waldbestand auf.

Der von Landreitgrasfluren und Rotschwingelansaaten geprägte Südwesthang ist nur vereinzelt baumbestanden, auch wenn der Gehölzbewuchs sukzessive zunimmt. Die verbliebenen trockenen, nährstoffarmen Offenlandflächen werden von mehreren Habichtskraut-Arten besiedelt. Florentiner Habichtskraut und Rain-Habichtskraut sind hier häufig anzutreffen. Im Bereich der Erosionsrinnen kommt der Steife Augentrost in Massenbeständen vor. Eine weitere erwähnenswerte Pflanze ist das Kleine Wintergrün, welches vorrangig im Waldbestand auf dem Haldenplateau zu finden ist. Auch Pilzsammler werden im Haldenbereich fündig.

Pflanze in der Natur
Kleines Wintergrün © Ökologische Station Borna-Birkenhain
Detailansicht einer Blüte
Steifer Augentrost © Ökologische Station Borna-Birkenhain
Blüte einer Golddistel in Nahaufnahme
Golddistel © Sammlung Franz Waberzeck
Fliegenpilz auf einem Waldboden
Fliegenpilz © Tobias Thieme